Vancouver. Die deutsche Flagge in der rechten Hand, die Finger der linken zum Victory-Zeichen gestreckt: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gab sich siegessicher, als er in einem Bob zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, und dem ehemaligen Rodler, Georg Hackl, in Vancouver für die Fotografen posierte. Es galt einen guten Eindruck zu machen. Bayern bewirbt sich für die Olympischen Winterspiele 2018. Zuvor hatte schon ein anderer Bayer in Vancouver in die Kameras gestrahlt. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg urlaubt dort mit seiner Frau. Doch in Sachen Olympia-Bewerbung mussten die Bayern dann eine Panne hinnehmen: Die bayerische Staatskanzlei hatte in Vancouver unter der Überschrift "Werben für Olympia 2018 in Bayern" zu einem Pressegespräch eingeladen. Seehofer wollte dabei über Eindrücke und Ziele seiner Reise informieren. Erlaubt ist dies nach den Statuten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nicht, da München sich bereits am Montag zuvor auf einer internationalen Pressekonferenz in Vancouver präsentiert hatte. Kurzerhand wurde das Ganze zum "Hintergrundgespräch" deklariert. Dies war bereits der zweite Fauxpas: Bei der Vorstellung am Montag hatte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) erklärt, beim Oktoberfest habe es nie einen ernsthaften Vorfall gegeben. 1980 waren bei einer Bombenexplosion am Eingang der Wiesn jedoch 13 Menschen getötet und 211 verletzt worden.