Frankfurt -. Die beiden großen Kirchen in Deutschland wollen sich gegen die geplanten Steuersenkungen der schwarz-gelben Koalition wehren. Die Reform der Einkommensteuer werde nach kirchlichen Schätzungen zu einem Rückgang der Kirchensteuern um bis zu insgesamt einer Milliarde Euro führen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Stufentarif nach der Devise "einfach, niedrig und gerecht" werde voll auf die Kirchen durchschlagen, schätzten kirchliche Finanzexperten. Schon erfolgte Steuerentlastungen, etwa durch das Wachstumsbeschleunigungsgesetz, führten bereits zu kirchlichen Einnahmeverlusten in Höhe von 600 Millionen Euro, hieß es in der Zeitung weiter. Die Kirchensteuer ist an die Einkommensteuer gebunden.

Der Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Reinhard Mawick, bestätigte, dass die EKD und die katholische Deutsche Bischofskonferenz in Sachen Steuerentlastung in Gesprächen mit der Bundesregierung stehen.