Hannover. Wenn schon die Koalitionspartner von CDU und CSU Philipp Rösler für seine Pläne in der Gesundheitspolitik keinen Orden verleihen wollen, dann hilft die Heimat nach. Beim Karneval der Funkenartillerie Blau-Weiß in Hannover bekam der FDP-Gesundheitsminister den Orden "humoris causa" verliehen. Den nahm Rösler noch dankbar an. Aber als ihm eine Narrenkappe auf den Kopf gesetzt wurde, ahnte der aus Hannover stammende Minister wohl, dass er dabei wenig vorteilhaft aussehen würde. Den Karnevalisten war das egal, denn sie ehrten Rösler dafür, dass er besonderen Humor beweist. Der FDP-Politiker hatte vor einiger Zeit in einem Kindergarten die Kinder spontan mit einer Handpuppe unterhalten und betreut, als eine Kindergärtnerin dringend nach Hause musste.

Für derartige Aktionen hat Rösler seit seinem Amtsantritt als Gesundheitsminister keine Zeit mehr. Er muss vor allem koalitionsinterne Überzeugungsarbeit leisten: Die Gesundheitsprämie, die er einführen will, stieß auch am Wochenende auf Widerstand. Finanzminister Wolfgang Schäuble und Fraktionschef Volker Kauder (beide CDU) wiesen Röslers ehrgeizige Pläne als nicht realisierbar zurück.