Düsseldorf. Der mutmaßliche Anführer der Sauerland-Gruppe, Fritz Gelowicz, soll nach dem Willen seiner Verteidiger weniger als zehn Jahre ins Gefängnis. Sein Mandant habe die Vorwürfe umfassend und schonungslos eingeräumt und dabei auch bislang unbekannte Einblicke in das Innere des islamischen Terrors gegeben, sagte Anwalt Hannes Linke in einem der größten Terroristenprozesse vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf. Für die Gefahrenabwehr und die Terrorprävention seien dies wertvolle Details gewesen.

Die von der Bundesanwaltschaft für Gelowicz beantragte Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren liege deutlich über dem Üblichen, sagte Linke weiter. Ohne das Geständnis des 30-Jährigen hätten auch seine drei mitangeklagten Komplizen nicht ausgesagt. "Ohne das Ja des Klassensprechers wäre es zu keinem Geständnis gekommen", betonte er. Die Angeklagten hatten in dem seit neun Monaten laufenden Mammutverfahren gestanden, im Auftrag der Islamischen Dschihad-Union Autobomben-Anschläge auf US-Soldaten in Discos, Kasernen und Flughäfen geplant zu haben. Dem zum Islam konvertierten Gelowicz, dem Türken Adem Yilmaz (31) und dem Konvertiten Daniel Schneider (24) werden Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Verabredung zum Mord und Herbeiführung einer Explosion zur Last gelegt.