Hamburg. Norddeutsche Regierungspolitiker haben in Gastbeiträgen für das Abendblatt die ersten 100 Tage der schwarz-gelben Bundesregierung negativ beurteilt. Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki nannte die Außenwirkung der Koalition "stark verbesserungswürdig". Vereinbarte Projekte wie die Neuordnung des Gesundheitssystems würden "zerredet". Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hielt Union und FDP vor, "das Prinzip Solidarität aus der Politik entfernen zu wollen". Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) nannte die beschlossenen Steuersenkungen einen "Skandal". Niedersachsens CDU-Vorsitzender David McAllister mahnte: "Dauerhafte öffentliche Streitereien sind schädlich." Hamburgs CDU-Chef Michael Freytag, der mit den Grünen regiert, lobte die schwarz-gelbe Wirtschaftspolitik. Sie habe in der Krise "Arbeitsplätze nachhaltig gesichert".