Delhi. Zu Beginn seines Staatsbesuchs in Indien haben Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise das Gandhi-Denkmal in der Hauptstadt Neu-Delhi besucht. Traditionsgemäß barfuß streuten sie Blumen vor der ewigen Flamme, die an den Vater der Unabhängigkeit des Subkontinents und des friedlichen Widerstandes gegen die britische Kolonialmacht erinnert. Bei seinen politischen Gesprächen hat Köhler verbindliche Regeln für einen weltweiten Klimaschutz gefordert. Das enttäuschende Ergebnis des Klimagipfels in Kopenhagen zeige, dass die Staatengemeinschaft noch einen weiten Weg gehen müsse, um "globale Gemeingüter" effektiv zu schützen. Indien hatte in Kopenhagen darauf hingewiesen, dass es bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes zunächst die Industrienationen am Zug sehe.

Köhler räumte ein, dass Indiens Emissionen an Treibhausgasen mit etwa einer Tonne pro Kopf "noch weit unter dem Niveau der Industrienationen" von etwa elf Tonnen liege. Zugleich gab er aber zu bedenken, "ein Umsteuern zu einer ,grünen' Volkswirtschaft ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern macht auch die indischen Unternehmen wettbewerbsfähiger".

Köhler würdigte das Land mit seinen mehr als eine Milliarde Menschen als "aufstrebende Macht", mit der eine "strategische Partnerschaft" organisiert werden sollte.