Bei Schneematsch neben Müllbergen auf den Bus warten, die Kinder in den Notdienst der Kita bringen, in eine Klinik voller aufmüpfiger Krankenschwestern eingewiesen werden: Warnstreiks im öffentlichen Dienst beschwören die Horrorvisionen herauf. Doch von dieser Tarifrunde kann Denkwürdiges bleiben. Es geht nicht bloß um fünf Prozent mehr Gehalt. Die Gewerkschaften haben in ihrem Paket sinnvolle Vorschläge, etwa, wie junge und auf den unteren Hierarchiestufen stehende Bedienstete besonders profitieren könnten.

Dem öffentlichen Dienst laufen ohnehin die gut qualifizierten Leute weg - ob bei der Flugsicherung oder an den Universitäten. Eine neue Regelung zur Altersteilzeit wäre ebenso wegweisend. Die Arbeitgeber sollten im Gegenzug den letzten Abschluss der Ländertarife (plus 1,2 Prozent) anbieten. Mögen die öffentlichen Bediensteten zuletzt auch von der allgemeinen Lohnentwicklung abgehängt worden sein - ihre Jobsicherheit wiegt in diesen Zeiten mehr als ein Schein im Portemonnaie.