Hamburg. Krankenkassen, die künftig Zusatzbeiträge von ihren Mitglieder verlangen, betreten Neuland: Sie müssen erstmals ein flächendeckendes Kontensystem für jeden einzelnen Versicherten aufbauen, um die acht Euro monatlich einzuziehen.

Mit welchen wirksamen Mitteln säumige Zahler zur Überweisung gedrängt werden können, ist unklar. "Der Arbeitsaufwand steht in keinem Verhältnis zu dem, was hinterher dabei herauskommt", sagte Christoph Kranich von der Verbraucherzentrale Hamburg. Er geht deswegen nicht davon aus, dass die Kassen große Energie in das Eintreiben fehlender Zahlungen stecken werden. Die DAK, die als erste Kasse die Zusatzbeiträge einziehen will, will mit säumigen Mitgliedern zunächst sprechen. Die Bundesregierung verschärfte den Ton gegenüber den Krankenkassen. Kanzlerin Merkel kündigte eine gründliche Prüfung der Kassenpläne an.