Berlin/Hamburg. Die FDP verliert bei den Wählern weiter an Zustimmung, die Grünen holen stetig auf. Im wöchentlichen "Stern-RTL-Wahltrend" des Forsa-Instituts sackten die Freidemokraten im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf neun Prozent. Bei der Bundestagswahl im September erreichte die FDP 14,6 Prozent.

Der miserable Start der Regierung, die Uneinigkeit in der Steuerpolitik und der Streit um die Vorsitzende des Bundesverbands der Vertriebenen, Erika Steinbach, und deren Sitz im Stiftungsrat der Vertriebenen-Gedenkstätte haben schon beständig zum Popularitätsverlust der Liberalen beigetragen. Jetzt war auch noch die Millionen-Spende eines Hotelunternehmers bekannt geworden. Der Partei wurde von den politischen Gegnern der Verdacht der Käuflichkeit vorgehalten.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "Stern", ein Teil der FDP-Abwanderer sei zur Union zurückgekehrt, ein anderer Teil in die Wahlenthaltung gegangen. Die FDP reagierte gelassen. "Ich orientiere mich nicht an Umfragen", sagte Fraktionschefin Birgit Homburger. Die Liberale erhielten weiterhin viel Zuspruch. Die Menschen wollten die von der FDP geforderten Senkungen und Vereinfachungen bei der Steuer.

Die Grünen legen dagegen erneut einen Punkt zu und erreichen mit 16 Prozent einen neuen Zustimmungsrekord. Der Zulauf zu den Grünen stamme überwiegend aus dem großen Reservoir der enttäuschten ehemaligen SPD-Wähler, sagte Güllner.

Die Union verbesserte sich in dem Wahltrend um einen Punkt auf 36 Prozent. Keine Veränderung gab es für die SPD, die bei mageren 21 Prozent verharrt. Die Linke liegt in der Umfrage, die vor der Rücktrittsankündigung ihres Parteichefs Oskar Lafontaine durchgeführt wurde, stabil bei elf Prozent. Gemeinsam bleiben Union und FDP mit 45 Prozent nunmehr drei Punkte hinter SPD, Grünen und Linken, die zusammen auf 48 Prozent kommen.

In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kommt die FDP noch auf 13 Prozent, allerdings verliert sie auch in dieser Umfrage seit der Bundestagswahl vom September 2009 kontinuierlich an Zustimmung. Zudem wurde die Umfrage vor Bekanntwerden der Hotel-Spende durchgeführt. Die Union kommt hier unverändert auf 34,5 Prozent. Die SPD kann im Vergleich zum Vormonat einen Punkt auf 25 Prozent zulegen. Die Grünen können 0,5 Punkte auf 11,5 Prozent zulegen, die Linke verliert einen Punkt auf elf Prozent.