Berlin. Rein statistisch besitzt jeder Deutsche einschließlich seiner Alterssicherung rund 150 000 Euro. Davon waren nach einer neuen Studie der Hans-Böckler-Stiftung gut 88 000 Euro Geld- oder Sachvermögen. Etwa 67 000 Euro entfielen auf Renten- oder Pensionsanwartschaften. Insgesamt summierten sich diese Rücklagen zur Alterssicherung im Jahr 2007 auf 4,6 Billionen Euro.

Nach der Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich die ungleiche Verteilung von Vermögen etwas verringert. Nach Berufen haben die Beamten bei der Altersvorsorge deutliche Vorteile. Im Pensionsalter verfügen die Beamten laut DIW über ein Vermögen inklusive Altersvorsorge von rund 502 000 Euro. Dabei haben die ehemaligen Beamten des einfachen und mittleren Dienstes deutlich weniger im Alter als hoch bezahlte Beamte wie Professoren oder Regierungsdirektoren.

Die Beamten profitieren auch davon, dass bei ihrer Pension das letzte Gehalt zugrunde gelegt wird. Bei "normalen" Angestellten zählt, was tatsächlich über das Berufsleben hinweg in die Rentenversicherung floss.

Ein Durchschnittsrentner kann rund 233 000 Euro verbuchen. Ein ungelernter Arbeiter muss sich mit 74 000 Euro begnügen, ein Handwerksmeister mit 130 000 Euro.

"Angesichts der aktuellen Entwicklungen in der gesetzlichen Rentenversicherung erscheinen die Beitragsfreiheit zur Alterssicherung von Beamten während der Erwerbszeit und das überdurchschnittliche Versorgungsniveau im Pensionsalter zumindest diskussionsbedürftig", sagte der DIW-Forscher Joachim Frick. "Zusätzliche private Altersvorsorge wird immer wichtiger", sagte DIW-Experte Markus Grabka. Dafür hätten Geringverdiener aber meist kein Geld übrig. Die Folge könnte in einigen Jahren eine stärker zunehmende Altersarmut sein. Langzeitarbeitslose könnten nur unzureichend vorsorgen. "Dies gilt besonders für Ostdeutschland, denn hier haben wir ohnehin eine geringere Vermögensbildung als im Westen und deutlich mehr Langzeitarbeitslose."