Berlin. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im vergangenen Jahr rund 843 000 Erwerbslosen zeitweise das Arbeitslosengeld I gesperrt. Dies waren 102 000 oder fast 14 Prozent mehr als 2008, wie aus einer Bilanz der Behörde hervorgeht. Der Anstieg geht größtenteils auf Sperrzeiten zurück, die wegen zu später Arbeitslosmeldungen verhängt wurden. Mangelnde Bereitschaft zur Rückkehr ins Arbeitsleben fiel im Krisenjahr 2009 geringer ins Gewicht. Die Strafen wegen Ablehnung eines Arbeits- oder Trainingsangebots oder wegen mangelnder Eigenbemühungen gingen um 3000 auf 45 700 zurück.

Im Großteil der Fälle sperrten die Arbeitsagenturen für eine Woche die Auszahlung des Arbeitslosengeldes I (rund 585 000). Mehr als jeder fünfte mit einer Sperrzeit belegte Erwerbslose (193 700) musste für zwölf Wochen auf das Arbeitslosengeld verzichten.

Gekündigte Arbeitnehmer müssen sich spätestens drei Monate vor Beschäftigungsende arbeitslos melden. Wer erst später davon erfährt, muss dies den Agenturen binnen drei Tagen mitteilen.