Hamburg/Berlin. Die meisten Deutschen würden nach einer Umfrage Fluggastkontrollen mit den umstrittenen Nackt- oder Körperscannern akzeptieren. Bei einer Forsa-Erhebung für den "Stern" sprachen sich 63 Prozent für den Einsatz derartiger Geräte vor allen Flügen aus. 31 Prozent waren dagegen.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DGPol) dringt auf einen flächendeckenden Einsatz von Terror-Profilern, die Passagiere auf Flughäfen überprüfen. DGPol-Chef Rainer Wendt, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir sind zu sehr auf die Suche nach Sprengstoff, Flüssigkeiten und Waffen fixiert. Effektiver wäre es, gezielt auffällige Personen aus dem Strom der Fluggäste herauszufiltern."

Als Konsequenz aus dem gescheiterten Anschlag auf eine Delta-Maschine nach Detroit prüft auch Frankreich die Einführung der Körperscanner. Staatspräsident Nicolas Sarkozy setzte eine Arbeitsgruppe ein, die eine Studie zum Einsatz der Geräte vorlegen solle, wie Innenminister Brice Hortefeux mitteilte. In Kanada werden binnen der nächsten zwei Monate alle elf großen Flughäfen mit Körperscannern ausgestattet. Verkehrsminister Rob Merrifield sagte: "Wir müssen darauf achten, dass wir bei der Sicherheitstechnologie auf dem neusten Stand sind."

Ein Berlin-Brandenburger Konsortium entwickelt derweil mit verschiedenen Partnern und Unternehmen einen neuartigen Körperscanner. Das Sicherheitssystem solle beim Auffinden von nicht metallischen Gegenständen wie Sprengstoffen, radioaktiven Substanzen oder Keramikwaffen helfen, teilte das Leibniz-Institut für Innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder) mit. Der Körperscanner soll im ersten Halbjahr 2011 einsatzbereit sein. Eine Software sorge dafür, dass auf dem Monitor nur die Körperbereiche mit möglicherweise gefährlichen Objekten sichtbar würden, hieß es.