Berlin. An der Klausurtagung der Bundestags-Linksfraktion am kommenden Montag wird der Parteivorsitzende Oskar Lafontaine nun definitiv doch nicht teilnehmen. Grund dafür seien unaufschiebbare Arzttermine, sagte ein Fraktionssprecher in Berlin. Ursprünglich war erwartet worden, dass sich der krebskranke Lafontaine bei dem Treffen zu seiner politischen Zukunft äußert. Dies werde er aber "zu gegebenem Zeitpunkt" und nach Rücksprache mit den Ärzten nachholen, versicherte der Sprecher.

Kurz nach der Bundestagswahl hatte Lafontaine (66) überraschend seinen Rückzug vom Fraktionsvorsitz erklärt. Später war seine Krebserkrankung bekannt geworden, wegen der er am 19. November operiert wurde. Angesichts der Krankheit war darüber spekuliert worden, ob Lafontaine möglicherweise auch das Amt des Parteivorsitzenden aufgibt. Deshalb war seine öffentliche Erklärung mit Spannung erwartet worden. Im Dezember hatte Linken-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch noch angekündigt, Lafontaine werde sich am 11. Januar bei der Fraktionsklausur äußern.

An der Fraktionssitzung, dem politischen Jahresauftakt, nehmen Parteimitglieder, Abgeordnete und Mandatsträger aller Ebenen teil. Einen Tag nach der Ehrung für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wollen die Vorsitzenden von Partei und Fraktion, Lothar Bisky und Gregor Gysi, im Berliner Kongresszentrum über die Aufgaben der Partei 2010 sprechen.