Frankfurt. Zum Start des Datenregisters Elena gibt es massive Kritik an der neuen zentralen Speicherstelle. Alle Arbeitgeber müssen seit Beginn des Jahres 2010 die Einkommensdaten ihrer Beschäftigten an dieses System melden. Dieser elektronische Entgeltnachweis betrifft die bis zu 40 Millionen Beschäftigten in Deutschland.

Bei Gewerkschaften, Politikern und Datenschützern stößt die neue Datenerfassung auf massive Kritik. Der Marburger Bund will das System rechtlich prüfen lassen. Dabei werde es vor allem um die Frage gehen, inwieweit die Datenerhebung eine verfassungswidrige Vorratsdatenspeicherung und ein unverhältnismäßiger Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung sei, sagte der Vorsitzende des Verbands der Krankenhausärzte, Rudolf Henke. "Wenn der Betrieb beispielsweise in der Elena-Ausfüllhilfe unter der Rubrik ,Fehlzeiten' angeben soll, ob ein Arbeitnehmer ,rechtmäßig' oder ,unrechtmäßig' gestreikt hat, dann kann das nur Misstrauen hervorrufen", kritisierte Henke. Es sei ihm völlig unverständlich, warum allein der Arbeitgeber darüber befinden solle, ob ein Streik rechtmäßig sei. Der Datenbogen müsse kritisch durchgesehen werden.