Schlimmer kann es nicht kommen, mag sich Horst Seehofer gedacht haben, als er Bayern übernahm. Schließlich hatte sein Vorgängerduo das Kunststück fertiggebracht, die CSU in einer einzigen Landtagswahl von einer Zweidrittelmehrheit an die 40-Prozent-Grenze zu führen. Doch es kam schlimmer. Würde Seehofer sich selbst beim Wort nehmen, wäre er nach der Bundestagswahl zurückgetreten.

Vermutlich nimmt er an, dass es jetzt wirklich nur noch aufwärts gehen kann. Aber danach sieht es überhaupt nicht aus. Seehofer lässt sich weiter dazu verleiten, auf seinen verhassten Wunschpartner FDP einzuprügeln. Sein Wahlkampfversprechen einer großen Steuerreform wankt. Und die Schieflage der Bayern-LB birgt erhebliche Risiken auch für den Ministerpräsidenten. 2010 könnte Seehofers letztes Jahr als Spitzenpolitiker werden.