"Deichgraf", "Kronprinz" - was ist Matthias Platzeck nicht schon alles gewesen. Sogar zum Parteichef hat er es mal kurzfristig gebracht. Vor vier Jahren, als die SPD einen neuen Parteivorsitzenden brauchte, weil Franz Müntefering nach einer parteiinternen Intrige keine Lust mehr hatte weiterzumachen.

Jetzt ist Platzeck nur noch ein Stasi-Experte. Unfreiwillig. Nachdem sich herausgestellt hat, dass die Linkspartei, mit der er in Brandenburg unbedingt koalieren wollte, doch nicht so geläutert war, wie er in seiner Naivität gemeint hatte. Umzingelt von ehemaligen IMs ist Brandenburgs Ministerpräsident jetzt erst einmal abgetaucht. Ein Schrecken ohne Ende scheint dem 56-jährigen Potsdamer immer noch lieber als ein Ende mit Schrecken. Aber so funktioniert Politik nicht. Kein Wunder, dass in Brandenburg die roten Mäuse auf dem Tisch tanzen.