Die Entsorgung des alten DDR- Forschungsreaktors in Rossendorf bei Dresden wird teurer und länger dauern als geplant.

Rossendorf. Schuld seien vor allem Kellerräume unter dem ehemaligen Reaktor, Rohrleitungen sowie Kanäle und Lüftungsschächte durch meterdicke Wände, bestätigte der Chef des Vereins für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf (VKTA), Udo Helwig, am Dienstag. In diesen könne nicht so einfach gemessen werden, ob sie frei von Radioaktivität seien. Das sei aber nachzuweisen. Deshalb müssten auch diese Anlagenteile aufwendig abgerissen werden.

Helwig zufolge werde sich der ursprünglich geplante Zeitpunkt 2011, an dem die Baustelle radioaktivfrei sein sollte, um mindestens ein Jahr verzögern. „Wir waren zu optimistisch.“ Die Kosten würden um mehr als eine Million Euro steigen. „Das muss alles neu geplant und berechnet werden.“ Der Rossendorfer Forschungsreaktor war 1957 gebaut und 1991 abgeschaltet worden. Die Anlage diente ausschließlich der wissenschaftlichen Forschung. Der VKTA soll diese von atomaren Altlasten befreien. Er hat rund 110 Mitarbeiter und verfügt über einen Jahresetat von etwa 10 Millionen Euro.