Brüssel. Die wichtigsten Kommissarsposten in Brüssel sind verteilt. Der scheidende Ministerpräsident Baden-Württembergs, Günther Oettinger, soll nach Informationen der "Welt" neuer Kommissar für Energie werden. Er hat allerdings entgegen seinen ursprünglichen Forderungen keine Kompetenzen für Klimafragen. Dennoch konnte sich Deutschland damit ein zentrales Wirtschaftsressort sichern. Mehr Wettbewerb auf den Energiemärkten gehört zu den wichtigsten Themen der kommenden Jahre. Oettinger wird damit Nachfolger des Letten Andris Piebalgs.

Neue Klimaschutzkommissarin wird die Dänin Conni Hedegaard. Nachfolger von Günter Verheugen als Industriekommissar soll der Italiener Antonio Tajani werden. Der bisherige Erweiterungskommissar Olli Rehn aus Finnland wird für Wirtschaft und Währung zuständig sein. Die Luxemburgerin Viviane Reding, bisher zuständig für Telekommunikation, übernimmt das Justizressort. Der Spanier Joaquín Almunia wird Wettbewerbskommissar, Neelie Kroes wird in den kommenden fünf Jahren die Telekommunikation verantworten.

Jeder Kommissar muss sich noch einer Anhörung im Parlament stellen. Kommissionschef José Manuel Barroso hat zusammen mit den Mitgliedstaaten über die Personalien entschieden. In der neuen Kommission werden mehr liberale Politiker als Sozialdemokraten vertreten sein. Sie soll am 1. Januar startbereit sein.