In der CDU/CSU hat sich ein Arbeitskreis zur Wahrung der Interessen von Katholiken gegründet.

Frankfurt/Main. Die Initiative verstehe sich als Antwort auf den Umgang der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Katholiken, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Mittwoch). Auf der Homepage des Kreises heißt es: „Wir melden uns heute zu Wort aus Sorge um die Unionsparteien in Deutschland.“ Die am vorigen Sonntag gegründete Initiative nennt sich „Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der CDU/CSU“ (AEK). Der Mitbegründer und Sprecher des Kreises, Martin Lohmann, sagte der Zeitung: „Wir stehen für katholische Klarheit in ökumenischer Toleranz.“

Der Arbeitskreis verstehe sich nicht als Gegengründung zum „Evangelischen Arbeitskreis“ (EAK) in der CDU/CSU. Vielmehr wolle man „Teil des lebendigen Pluralismus“ in der Union sein: „Wir möchten katholische Christen ermutigen, sich innerhalb der C-Parteien profiliert politisch zu engagieren“, sagte Lohmann. Mitbegründer des Kreises sind unter anderen der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis, die Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Mechthild Löhr, der Landtagsabgeordnete und ehemalige bayerische Minister Thomas Goppel (CSU) sowie der Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels.

CDU-Chefin Merkel hatte vor der Bundestagswahl die Gründung eines „Katholischen Arbeitskreises“ abgelehnt. Es sei richtig, dass es einen solchen Zusammenschluss in der CDU/CSU nicht gebe, sagte die Kanzlerin im Juni. Die Existenz eines Evangelischen Arbeitskreises der Union erkläre sich aus der Geschichte der Parteigründung. Zuvor hatte der katholische Publizist Martin Lohmann in seinem Buch „Das Kreuz mit dem C – wie christlich ist die Union“ die Parteivorsitzende scharf kritisiert. Merkel habe „keine innere Verbindung“ zum christlichen Gehalt der CDU. Wörtlich heißt es in dem Buch: „Merkel entleert das C“.