Zur Stärkung eines gesunden Selbstbewusstseins kann die kirchliche Bildungsarbeit nach Ansicht der Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler beitragen.

München. Die evangelische Kirche und ihre Erwachsenenbildung sollte Menschen in einer unübersichtlich gewordenen Welt Orientierung geben, sagte die Theologin am Mittwochabend in München vor Vertretern aus Stadt, Kirche und Gesellschaft. Breit-Keßler sprach bei der Auftaktveranstaltung der Initiative „Bildung stiften, Kooperationen wagen“, die den Dialog der Kulturen und Religionen in der Landeshauptstadt gezielt fördern will.

Es gehe darum, subjektives religiöses Verhalten so zu stärken, „dass es als Quelle sozialer und kultureller Gestaltungsfähigkeit dienen kann“, sagte die Regionalbischöfin laut Redetext. Erwachsenenbildung sollte Lösungspotenziale für die Krisenfälle des Lebens aufzeigen, die Kompetenz zur positiv-konstruktiven Lebensführung besitzen und Wege für Spiritualität und Frömmigkeiten eröffnen.

Die evangelische Kirche habe kein Deutungsmonopol und sei nicht die alles besser wissende, so Breit-Keßler, die auch Ständige Vertreterin des bayerischen Landesbischofs ist. Mit ihrem Glauben gehöre sie aber „mitten hinein ins Getümmel und auf den Marktplatz der Meinungen“, um den Glauben bewusst ins Spiel zu bringen.

Anliegen der kirchlichen Bildungsarbeit sollte sein, Entscheidungen und Entwicklungen auf ihre Begründung hin zu befragen und gemeinsam nach Kriterien für eine menschenwürdige Gesellschaft zu suchen. Evangelischer Glaube stifte und vergewissere Identitätsbewusstsein, unterstrich sie.