Endlich klare Worte: Verteidigungsminister zu Guttenberg spricht von “kriegsähnlichen Zuständen“ in Afghanistan - und hebt sich damit wohltuend ab von der grobmotorischen Informationsstrategie seines Amtsvorgängers Jung, der das K-Wort eisern vermieden hat.

Völkerrechtlich ging das zwar in Ordnung, da unter einem Krieg vor allem bewaffnete Konflikte zwischen Staaten zu verstehen ist. An der Realität aber geht diese blutarme juristische Definition vorbei. 36 deutsche Soldaten sind am Hindukusch bislang ums Leben gekommen.

Die Terrorbrigaden der Taliban und al-Qaida unterscheiden ohnehin nicht zwischen zivilen Helfern und militärischen Kämpfern. Sie töten alle "Ungläubigen". Nur, wer das offen sagt, der riskiert nicht nur eine Neuauflage der sicherheitspolitischen Debatte in Deutschland, sondern auch eine über den Sinn und Zweck des Afghanistan-Einsatzes, den zwei Drittel der Deutschen ablehnen. Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich da mutig aus der Deckung gewagt.