In der Lutherstadt Wittenberg hat sich am Reformationstag ein privater “Freundeskreis Luther“ mit Persönlichkeiten aus ganz Deutschland gegründet.

Wittenberg/Bretten. Zum Vorsitzenden des Gremiums wurde der Bielefelder Unternehmer August Oetker gewählt. Der Freundeskreis will weltweit Spenden für die zum Unesco-Welterbe zählenden Lutherstätten in Sachsen-Anhalt sammeln. Ziel ist es, diese bis 2017 zu sanieren, wenn der 500. Jahrestag der Reformation begangen wird. Es gehe aber auch darum, die Lutherstätten noch mehr über Wittenberg hinaus bekannt zu machen und die revolutionäre Idee Luthers in die Welt zu tragen, sagte Oetker. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) erklärte, mehr als 400 Millionen Menschen würden sich heute zum Protestantismus bekennen, den Martin Luther (1483-1546) "so maßgeblich beeinflusst hat".

Der Überlieferung nach schlug Luther am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel der Kirche an. Dies gilt als Beginn der Reformation und somit des Protestantismus.

Dem "Freundeskreis Luther" gehören zunächst 26 Persönlichkeiten an, darunter die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, der Verleger Heinz Bauer und Friede Springer. Erstes Vorhaben sei, Spenden für die Wittenberger Schlosskirche und das Schloss zu sammeln. Zur Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt gehören außerdem in Wittenberg das Lutherhaus und das Melanchthonhaus sowie das Geburtshaus und das Sterbehaus des Reformators in Eisleben. Für Bauvorhaben an den Lutherstätten stehen den Angaben zufolge Fördermittel des Staates "im zweistelligen Millionenbereich" in Aussicht.