Die drei Männer, die 1989 und 1990 den Weg zur deutschen Einheit bereiteten, haben sich am Freitag in Berlin zum ersten Mal seit Jahren wieder getroffen. Helmut Kohl, nach schwerer Krankheit im Rollstuhl, Michail Gorbatschow und George Bush senior kamen im Berliner Springer-Haus zusammen.

"Hallo, alter Freund", begrüßte Gorbatschow seinen früheren Amtskollegen Bush. Gemeinsam verewigten sich der Altkanzler, der frühere sowjetische KP-Chef und der ehemalige US-Präsident auf einem Original-Mauerstück. Die Begegnung war auf Einladung der "Bild"-Zeitung zustande gekommen.

In wenigen Tagen jährt sich zum 20. Mal der Mauerfall. Am Sonnabend sind Gorbatschow, Bush und Kohl Ehrengäste einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Titel "Mauerfall und Wiedervereinigung - der Sieg der Freiheit" im Friedrichstadtpalast. Bundespräsident Horst Köhler wird eine Laudatio auf die drei großen Staatsmänner halten, bevor der ehemalige Generalsekretär der KPdSU (1985 bis 1991 im Amt), der frühere US-Präsident (1988 bis 1992) und der Altkanzler (1982 bis 1998) bei diesem "Erinnerungs-Gipfel" ihre persönlichen Eindrücke schildern. Zu den Gästen der Veranstaltung gehört auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die drei Staatsmänner hätten in den dramatischen Wochen und Monaten 1989/90 in entscheidendem Maße den Lauf der Geschichte bestimmt, begründete die Adenauer-Stiftung die Würdigung der ehemaligen Polit-Größen. Bush, Gorbatschow und Kohl hätten in den historischen Tagen, die die Welt veränderten, weitsichtig und entschlossen gehandelt. Es sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, dass Deutschland die Wiedervereinigung in Frieden und mit Zustimmung aller Verbündeten erreicht habe.

Der frühere französische Staatspräsident François Mitterrand, ein weiterer Teilnehmer der Verhandlungen, ist 1996 gestorben. Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, die vehement gegen die deutsche Einheit stritt, leidet an Demenz.

Am 9. November 1989 war die Grenze offen. 20 Jahre später wird an diesem Tag beim zentralen Fest am Brandenburger Tor noch einmal symbolisch die Mauer fallen.

Die Veranstaltung wird von 12 bis 14 Uhr live auf Phoenix übertragen.