Gegen den Holocaust-Leugner Richard Williamson ist Strafbefehl wegen Volksverhetzung ergangen.

Nürnberg. Das Amtsgericht Regensburg habe diesen bereits vergangene Woche erlassen, inzwischen sei er beim Anwalt des Bischofs der umstrittenen Piusbruderschaft eingegangen, sagte der für diesen Fall zuständige Sprecher der Staatsanwaltschaft Nürnberg, Thomas Koch. Zum Inhalt des Strafbefehls wollte er sich nicht äußern. Nach einer früheren Aussage des Präsidenten des Amtsgerichts Regensburg, Johann Plöd, hatte die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe beantragt. Das Gericht kann im Strafbefehl aber davon abweichen. Theoretisch ist eine Bewährungsstrafe von bis zu einem Jahr auf diesem Weg möglich. Noch ist unklar, ob Williamson den Strafbefehl akzeptiert. Legt er Widerspruch ein, kommt es zur Verhandlung.

Der Geistliche hatte in einem Interview des schwedischen Senders SVT behauptet, die historischen Tatsachen sprächen gegen die Vergasung von sechs Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg. Das Interview wurde im November 2008 im bayerischen Zaitzkofen im Landkreis Regensburg aufgezeichnet.

Williamson ist einer von vier Pius-Brüdern, die 1988 ohne Zustimmung des Papstes zum Bischof geweiht und daraufhin exkommuniziert worden waren. Wenige Tage nach der Holocaust-Leugnung Williamsons im schwedischen Fernsehen hob Benedikt XVI. die Exkommunikation wieder auf.