Kurz vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls treten die damaligen Präsidenten der Sowjetunion und der USA, Michail Gorbatschow und George Bush, sowie Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) kommende Woche gemeinsam in Berlin auf.

Berlin. Die Veranstaltung unter dem Motto "Mauerfall und Wiedervereinigung - Der Sieg der Freiheit" findet auf Einladung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung am 31. Oktober im Friedrichstadtpalast statt, wie die Stiftung gestern mitteilte. Eingeladen sind auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Gorbatschow (78), Bush (85) und Kohl (79) gehören zu den wichtigsten Akteuren des Wendejahres 1989. Frankreichs damaliger Präsident François Mitterrand ist inzwischen verstorben. Außerdem fehlt bei der Erinnerungsfeier von den ehemaligen "Vier-Mächte-Staaten" USA, UdSSR, Frankreich und Großbritannien die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher (84).

Am 9. November soll dann die Mauer in Berlin noch einmal fallen - wenn auch nur symbolisch. Überdimensionale bunte Dominosteine werden beim zentralen Fest am Brandenburger Tor umgestürzt, um an das historische Ereignis vor 20 Jahren zu erinnern, wie die Organisatoren in Berlin ankündigten.

Laut "Kulturprojekte Berlin", einer gemeinnützigen Landesgesellschaft, die die Feier zum Mauerfall-Jubiläum organisiert, wird die Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim ein Konzert unter freiem Himmel aufführen. Zu diesem Ereignis werden neben früheren Akteuren der DDR-Opposition Persönlichkeiten wie der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und die Friedensnobelpreisträger Kofi Annan, Muhammad Yunus und Michail Gorbatschow erwartet.

Die Feier findet in den Abendstunden des 9. November statt, angelehnt an den Zeitpunkt der berühmten Erklärung, die das SED-Politbüromitglied Günther Schabowski gegen 19.00 Uhr am 9. November 1989 zur Reisefreiheit abgab. Im Anschluss an das Konzert werden die etwa eintausend 2,50 Meter großen, von Schülern gestalteten Dominosteine einer nach dem andern fallen. Bereits am 7. und 8. November wird die Dominogalerie auf einer Länge von etwa zwei Kilometern vom Reichstagsufer über das Brandenburger Tor bis zum Potsdamer Platz zu sehen sein. Erwartet werden zu der Feier mit Konzerten und Feuerwerk mehr als 100 000 Gäste. Das knapp zweistündige Programm wird von TV- Entertainer Thomas Gottschalk moderiert und im ZDF übertragen. Berlin will außerdem einen Platz des 9. November 1989 anlegen. Der Senat hat 350 000 Euro für einen solchen Erinnerungsort an der Bornholmer Straße freigegeben. Der dortige Grenzübergang wurde als Erster geöffnet.