CDU und SPD in Thüringen haben sich nach knapp zweiwöchigen Verhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.

Erfurt. Die Gespräche über den Regierungsvertrag für die kommenden fünf Jahre seien abgeschlossen, teilten die designierte CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und SPD-Landeschef Christoph Matschie gestern in Erfurt mit. Die Details sollen erst am Mittwoch nach Beratungen der Parteigremien bekannt gegeben werden. Bei den Thüringer Sozialdemokraten, die auch ein Bündnis mit der Linken und Grünen ausgelotet hatten, ist Schwarz-Rot umstritten.

Auch bei kontrovers diskutierten Punkten - etwa eine Gebietsreform und ein Landesarbeitsmarktprogramm - sind nach Angaben von Matschie Lösungen gefunden worden. "Wir haben faire Kompromisse hinbekommen." Über die Besetzung der Ministerien werde erst entschieden, wenn die Parteitage an diesem Sonntag den Koalitionsvertrag abgesegnet haben. Lieberknecht wird voraussichtlich am 30. Oktober im Landtag zur Ministerpräsidentin gewählt und tritt damit die Nachfolge des zurückgetretenen Regierungschefs Dieter Althaus (CDU) an.

Die SPD hatte bei der Landtagswahl am 27. September 18,5 Prozent der Stimmen erzielt, die CDU wurde mit 31,2 Prozent trotz hoher Verluste stärkste Partei. Schwarz-Rot stellt im Erfurter Landtag 48 der 88 Abgeordneten.