Thüringen wird in Zukunft von einer schwarz-roten Koalition regiert. CDU und SPD haben ihre Gespräche erfolgreich abgeschlossen.

Erfurt. CDU und SPD in Thüringen haben sich nach knapp zweiwöchigen Verhandlungen auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Die Gespräche über das Vertragswerk für die nächsten fünf Jahre seien abgeschlossen, teilten die designierte CDU-Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und SPD-Landeschef Christoph Matschie am Montag in Erfurt mit. Es seien auch bei den strittigen Punkten Kompromisse gefunden worden, mit denen beide Seiten leben könnten. Einzelheiten nannten sie nicht.

Dem umfangreichen Vertrag, der Vereinbarungen zu allen Politikfeldern enthält, müssen am 25. Oktober noch beide Parteitage zustimmen. Personalentscheidungen zur Besetzung der Ministerien würden erst danach fallen, sagten die Verhandlungsführer. Voraussichtlich am 30. Oktober soll Lieberknecht im Landtag zur Ministerpräsidentin gewählt werden. Sie wäre dann die erste CDU-Politikerin an der Spitze eines Bundeslandes.

Bei der Landtagswahl im August hatte die CDU ihre absolute Mehrheit verloren und war deshalb künftig auf einen Koalitionspartner angewiesen. Die SPD hätte hingegen auch ein Bündnis mit der Linkspartei eingehen können. Der SPD-Landesvorstand lehnte dies jedoch ab. In der SPD-Basis hatte die Koalitionsentscheidung für die CDU zu einem Richtungsstreit mit Befürwortern eines rot-rot-grünen Bündnisses geführt.