Im Kampf gegen den Hunger haben die Vereinten Nationen und die Kirchen mehr Hilfe für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern gefordert.

Rom. Papst Benedikt XVI. rief die internationale Gemeinschaft am Freitag anlässlich des Welternährungstags zu mehr Engagement auf, um das "Drama des Hungers" zu überwinden. Die Uno-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) beklagte fehlende Investitionen im Agrarbereich. Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" mahnte eine neue Handelspolitik an. Nach Uno-Angaben leiden weltweit erstmals mehr als eine Milliarde Menschen an Hunger.

Benedikt XVI. nannte den Zugang zu Nahrung "ein Grundrecht von Personen und Völkern". Er forderte die Staaten auf, sich entschiedener für eine ausreichende Nahrungsmittel-Versorgung in armen Ländern einzusetzen. Unter anderem seien Investitionen in die ländliche Infrastruktur, Bewässerungssysteme, das Transportwesen und die Weiterverbreitung von geeigneten landwirtschaftlichen Techniken nötig. FAO-Generaldirektor Jacques Diouf beklagte den stark gesunkenen Anteil von Investitionen in die Landwirtschaft bei der Entwicklungshilfe: 1980 seien 17 Prozent der Hilfsgelder in den Agrarsektor geflossen, derzeit seien es nur fünf Prozent.