Die Kritik an der Umsetzung der Bologna-Reform an den Hochschulen zeigt Wirkung. Nach entsprechenden Forderungen von Studierenden, Lehrenden und Bildungsorganisationen will die Kultusministerkonferenz (KMK) die europaweite Reform nun nachbessern.

Frankfurt/Main. Wenn die Hochschulen Bachelor- (BA) und Master-Studiengänge (MA) neu zulassen beziehungsweise überarbeiten, sollen sie künftig unter anderem stärker darauf achten, dass diese sinnvolle Kompetenzen vermitteln. Es geht vor allem darum, nicht zu viel in zu kurzer Zeit von den Studierenden zu verlangen. Die KMK verabschiedete dazu ein gemeinsames Papier.

Mit dem vor zehn Jahren in Gang gebrachten Bologna-Prozess soll bis 2010 ein einheitlicher europäischer Hochschulraum entstehen. Er soll dazu führen, dass sich Leistungen zwischen den europäischen Universitäten besser vergleichen lassen und den Studenten eine höhere Mobilität ermöglicht wird. Kernelement ist die Einführung eines zweistufigen Studiensystems aus Bachelor und Master. Kritiker der Bologna-Reform bemängeln, dass die Studiengänge inhaltlich überfrachtet und generell zu verschult seien.

Auf die Kritik will die KMK nun mit verschiedenen Beschlüssen reagieren. Um den Universitätswechsel und Auslandssemester weiter zu erleichtern, fordern die Kultusminister die Hochschulen auf, die gegenseitige Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen weiter zu verbessern. Auch die Austauschprogramme mit Partnerhochschulen im Ausland müssten vorangetrieben werden. Zudem sollen die Probleme mit dem BA-Abschluss behoben werden. Der eigentlich berufsqualifizierende Abschluss wird häufig nicht als solcher anerkannt wird. Die KMK will darum in Zukunft die Wirtschaft stärker einbinden. Den Hochschulen empfiehlt sie, Studieninhalte in Zukunft gemeinsam mit möglichen Arbeitgebern und Absolventen zu diskutieren.