Die beiden großen christlichen Kirchen haben ihre Differenzen über ein umstrittenes Ökumene-Papier aus dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausgeräumt.

Hannover. Der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber sagte nach einem Spitzentreffen evangelischer und katholischer Bischöfe, das "Grundvertrauen" sei wiederhergestellt. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, nahm eine Entschuldigung der evangelischen Seite an.

Huber äußerte Verständnis dafür, dass das in die Öffentlichkeit lancierte EKD-interne Referentenpapier "große Enttäuschung" auf katholischer Seite hervorgerufen habe. Es enthalte Aussagen, für die sich die evangelische Kirche nur entschuldigen könne. In dem Papier ist von Spannungen innerhalb der katholischen Kirche sowie von "hausgemachten Irritationen" seit dem Amtsantritt von Papst Benedikt XVI. die Rede. Diese Vorgänge könnten als Ausdruck von "Inkompetenz der Vatikanführung" oder als Hinweis auf eine Kurskorrektur gedeutet werden, heißt es. Von Zollitsch gehe keine orientierende und prägende Kraft aus. Die katholische Kirche agiere wie ein "angeschlagener Boxer" und schwanke "zwischen öffnenden Gesten und ruppiger Abgrenzung".