Eine Verlängerung des Flüssigkeiten-Verbots für Flug-Handgepäck scheint unausweichlich. Beim EU-Verkehrsministertreffen in Luxemburg zeichnete sich am Freitag Zustimmung dazu ab, die umstrittene Sicherheitsvorschrift über den 30. April 2010 hinaus auszudehnen.

Brüssel. Bislang stünden keine Alternativen bereit, um Anschläge mit Flüssigsprengstoff zu verhindern, erklärte die schwedische Verkehrsministerin Asa Torstensson. Der von der EU-Kommission vorgeschlagene Zeitplan stieß indes auf Widerspruch.

Verkehrskommissar Antonio Tajani will den Flughäfen eine Frist bis Ende April 2014 setzen, neue Kontrollgeräte zur Entdeckung von Flüssigsprengstoffen einzuführen. Große Flughäfen sollen nach den Vorstellungen Tajanis diese Geräte schon im April 2012 einführen und damit die strengen Mengenbeschränkungen für Flüssigkeiten im Handgepäck abschaffen.

Deutschland und eine Reihe anderer Staaten fürchten indes, eine solche Staffelung würde zu Verwirrung führen. Zwar sollten die Einschränkungen für die Passagiere möglichst bald abgeschafft werden, aber eben erst dann, wenn die neue Sicherheitstechnik zur Verfügung stehe. Tajani hielt dagegen: "Wenn wir da keine Vorgaben machen, werden Industrie und Forschung ihre Arbeit nicht beschleunigen." Der Verkehrskommissar erklärte, er wolle in einem ersten Schritt "das Leben der Bürger ein wenig erleichtern" und ab April 2010 zumindest die Sicherheitsvorschriften für außerhalb der EU erworbene Duty-Free-Getränke lockern.