Die Zahl der in Deutschland von Gerichten rechtskräftig verurteilten Personen ist gesunken.

Wiesbaden. Wie das statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mitteilte, wurden 2008 mit knapp 875 000 Personen 23 000 Täter weniger verurteilt als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Rückgang um drei Prozent. 82 Prozent der Verurteilten waren Männer (716 100). Von den insgesamt verhängten 160 000 Freiheits- oder Jugendstrafen wurden 111 000 zur Bewährung ausgesetzt. Damit mussten sieben von zehn Tätern nicht hinter Gitter. 618 100 Personen (71 Prozent) aller Verurteilten mussten Geldstrafen bezahlen. Mit Jugendarrest, Arbeitsauflagen und Weisungen nach dem Jugendstrafrecht wurden 97 000 Täter (elf Prozent) belegt. Das stärker am Erziehungsgedanken ausgerichtete Jugendstrafrecht kam bei zwei von drei verurteilten Heranwachsenden zur Anwendung. Bezogen auf ihren Anteil an der Bevölkerung werden junge Menschen häufiger verurteilt: Jugendliche wurden 2008 fast doppelt so oft, Heranwachsende dreimal so oft verurteilt wie Erwachsene ab 21 Jahre.