Manuela Schwesig, designierte SPD-Vizevorsitzende, will das „Herz der Partei“ stärken - die Kommunal- und Landespolitiker.

Berlin. Die designierte SPD-Vizevorsitzende Manuela Schwesig spricht Klartext. Die Führung der Sozialdemokraten muss nach Ansicht der Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern wieder mehr auf ihre Parteibasis hören. Zu diesem „Herz der Partei“ zählten auch all jene, „die in den Kommunen und in der Landespolitik Verantwortung tragen“, sagte sie. Ihre Nominierung für einen der vier Stellvertreterposten an der SPD-Spitze sei auch ein Zeichen, dass die Partei dazu bereit sei.

Schwesig sagte weiter, sie freue sich, „dass die SPD sich für eine ostdeutsche Politikerin, die hier groß geworden ist, entschieden hat“. Sie wolle dazu beitragen zu zeigen, dass es zahlreiche junge und selbstbewusste Ostdeutsche gibt, die bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Gleichwohl fühle sie sich nicht als ostdeutsches Aushängeschild der SPD, hob die 35-Jährige hervor. Sie stehe auch für eine moderne Frauen- und Familienpolitik.

Die SPD müsse zeigen, dass die neuen Länder ihr wichtig sind und dass sie die Ostdeutschen mit ihren speziellen Sorgen angesichts ihrer wirtschaftlichen Lage oder ihrem „Frust über ungleiche Renten“ ernst nimmt. Ob die Anbahnung einer schwarz-roten Koalition in Thüringen durch den dortigen SPD-Vorsitzenden Christoph Matschie der richtige Weg sei, um für die SPD in den neuen Ländern verlorenes Terrain zurückzugewinnen, wollte Schwesig nicht bewerten. Sie kenne Matschie als „verantwortungsvollen Politiker“, sagte sie. Sie gehe davon aus, dass er wisse, „was das Beste für Thüringen ist“.