Heute geht es los. Ab 15 Uhr beraten Union und FDP erstmals über die geplante Koalition. Trotz der Beteuerungen aller Beteiligten, dass man über Personalfragen erst am Ende sprechen will, kristallisieren sich die Ressortbesetzungen immer deutlicher heraus.

Berlin. Guido Westerwelle ist als Außenminister gesetzt. Ein Megaressort Wirtschaft/Finanzen, über das in den letzten Tagen spekuliert wurde, wird es nicht geben. Da Hessens Ministerpräsident Roland Koch zudem versichert hat, dass er in Wiesbaden bleiben will (siehe Interview), ist der erste Anwärter auf den Posten des Finanzministers der FDP-Haushaltsexperte Hermann-Otto Solms . Da Karl-Theodor zu Guttenberg die wirtschaftspolitischen Verhandlungen führen soll, geht man in Berlin davon aus, dass er Wirtschaftsminister bleibt. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla übernimmt den Vorsitz im Fachgebiet Arbeit und bestätigt damit, dass er Bundesarbeitminister werden will. Beim Thema Gesundheit hat die bisherige Familienministerin Ursula von der Leyen den Hut auf, es gilt als ausgemacht, dass sie das Ressort anschließend auch übernehmen wird. Im Kabinett bleiben wollen offenbar Wolfgang Schäuble (Innen), Franz Josef Jung (Verteidigung) und Annette Schavan (Bildung). Die CSU hält an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner fest und könnte, wenn die Kanzlerin großzügig ist, ein drittes Ressort gewinnen. Da überlegt wird, das Entwicklungsministerium dem Außenamt zuzuschlagen, könnte es um die Verantwortungsbereiche Umwelt oder Verkehr gehen. Allerdings würde die FDP dann ein fünftes Ministerium für sich verlangen. Bisher hat sie die Ressorts Außen, Finanzen und Justiz ( Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ) so gut wie sicher. Als Familienministerin steht Cornelia Pieper bereit.