Nach der verheerenden Niederlage bei der Bundestagswahl hat die baden-württembergische SPD-Vorsitzende Ute Vogt (44) ihren Rückzug angekündigt.

Stuttgart. Sie wolle auf dem Landesparteitag im November nicht mehr für das Amt kandidieren, sagte Vogt nach Angaben eines Parteisprechers auf einer Präsidiumssitzung gestern in Stuttgart. Vor der Sitzung hatte sie erklärt, vor der Landtagswahl 2011 müsse es "einen Neuanfang ohne Denkverbote" geben.

Vogt ist seit 1999 Landesvorsitzende im Südwesten und trat bei den Landtagswahlen 2001 und 2006 als Spitzenkandidatin an. Ihr Führungsstil war nicht unumstritten. Die Rechtsanwältin hatte vergangenes Jahr den Vorsitz der Landtagsfraktion an Claus Schmiedel (58) abgegeben, der auch als möglicher neuer Landesvorsitzender gehandelt wird - ebenso wie der stellvertretende Landeschef Peter Hofelich.

Schmiedel werden die besten Chancen auf die Vogt-Nachfolge eingeräumt. Er ist vor allem für seine scharfen Angriffe auf die CDU/FDP-Landesregierung bekannt. Unklar ist, ob mit einer Änderung an der Parteispitze auch eine Vorentscheidung über die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2011 fällt.