Der Koalitionsvertrag von CDU und FDP zur Bildung einer gemeinsamen Regierung in Sachsen ist perfekt. Innerhalb von 17 Tagen nach der Landtagswahl hätten beide Parteien erfolgreich einen Vertrag erarbeitet, teilte die FDP gestern in Dresden mit.

Dresden. Das Papier soll heute im Dresdner Ständehaus der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Endgültig wollen die Liberalen über den Vertrag auf einem Parteitag am kommenden Montag entscheiden. Die CDU hat für Sonnabend ein Treffen anberaumt.

Aus den Verhandlungen selbst wurden bislang wenig Einzelheiten bekannt. Inhaltlich soll es schon am Wochenende einen Durchbruch gegeben haben. Zuletzt wurde über Strukturen und Personal verhandelt. Demnach könnte die FDP die Ministerien für Justiz und Wirtschaft übernehmen. In einem anderen Punkt dürfte sich die FDP dagegen kaum durchgesetzt haben - mit ihrer Forderung nach einem längeren gemeinsamen Lernen der Schüler bis zur Klasse 6.

Die Union hatte bei der Landtagswahl am 30. August 40,2 Prozent der Stimmen erhalten. Die FDP wurde mit 10,0 Prozent hinter CDU, Linken und SPD viertstärkste Kraft. Damit endet die schwarz-rote Koalition im Freistaat nach fünf Jahren. Das neue Bündnis verändert die bundespolitische Statistik. Nun werden fast 60 Millionen Bürger in sechs Bundesländern von christlich-liberalen Koalitionen regiert. Union und FDP bestimmen bereits in Baden-Württemberg (seit

1996), Niedersachsen (2003), Nordrhein-Westfalen (2005), Bayern (2008) und Hessen (2009) die Geschicke.

Laut Umfragen hat Schwarz-Gelb auch Chancen auf einen Sieg bei der Bundestagswahl am 27. September.