“Guten Abend aus Berlin“, sagt Maybrit Illner (ZDF) um 20.30 Uhr in die Kamera. Sie trägt einen weißen Hosenanzug. Nachdem Peter Kloeppel (RTL) Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier begrüßt hat, ist es Frank Plasberg (ARD), der die erste Frage an den Herausforderer richtet:

"Herr Steinmeier, wenn nicht jetzt, wann dann?", fragt er. "Erklären Sie mal, warum Frau Merkel nach der Wahl nicht Bundeskanzlerin bleiben kann."

Dann ist Peter Limbourg (Sat.1) an der Reihe, der eine Frage an die Bundeskanzlerin hat. Sie weicht aus und sagt auf Nachfrage: "Ich antworte so, wie ich es für richtig halte." Das wird ein schwieriger Abend für die Moderatoren.

Anfangs stellen nur der bedächtige Limbourg und der hartnäckige Plasberg Fragen, der auch schon mal provoziert: "Vergessen wir mal den Polit- und Promi-Friseur Udo Walz", sagt er, als er der Kanzlerin ein Statement zum Mindestlohn entlocken will, von dem auch die Beschäftigten der Haarschneidebranche profitieren würden. Walz schneidet Merkel die Haare.

Nach über einer halben Stunde geht die Gesprächsführung an Illner und Kloeppel. Die ZDF-Moderatorin stellt eine Frage zu Mindestlohn und Managergehältern, obwohl die Runde schon beim Thema Atomkraft war. Illner führt den Begriff "Tobin-Steuer" ein, ohne ihn zu erklären. Ihre langen Fragen ähneln Kurzreferaten. Immerhin bringt sie Steinmeier kurzfristig mit der Frage aus dem Konzept, ob die Agenda 2010, die aus seiner Feder stamme, verglichen mit dem, was uns bevorstehe, ein Kindergeburtstag sei.

Illner und Plasberg dominieren die Runde, obwohl gegen Ende auch Kloeppel aufdreht. Wegen seiner präzisen Fragen geht bei den Moderatoren der ARD-Mann als Sieger aus dem Duell hervor.