Die islamistische Sauerland-Gruppe hat in Deutschland eine Reihe junger Männer für den sogenannten Heiligen Krieg rekrutiert. Der Angeklagte Adem Yilmaz gestand am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht, in mehreren Fällen den Kontakt zur Terrorgruppe Islamische Dschihad-Union (IJU) in Pakistan hergestellt und die Männer dorthin empfohlen zu haben.

Düsseldorf. Laut Anklage hat Yilmaz sechs junge Männer angeworben, die 2007 aus Deutschland ausreisten.

"Ich habe entschieden, wer geeignet war", brüstete sich Yilmaz gestern. Er habe die Leute danach ausgesucht, ob sie ein islamisches Leben führen wollten. "Ich habe die da hingeschickt, weil die da hinwollten." Wie viele einer töte, entscheide Allah. Yilmaz: "Ich habe denen gesagt: Das wird kein Kinderspiel. Ihr werdet da auch bombardiert."

Einer der Männer starb am 3. März 2008 bei einem Selbstmordanschlag auf ein Isaf-Lager in Afghanistan. Dass andere wieder nach Deutschland zurückgekehrt seien wie der in Frankfurt angeklagte Hüseyin Ö., habe ihm missfallen, sagte Yilmaz. "Ich hatte denen gesagt: Kommt nicht mehr zurück!" Die Rückkehrer hätten ja damit rechnen müssen, sofort festgenommen zu werden.

In Düsseldorf müssen sich vier Islamisten verantworten. Sie haben bereits gestanden, für die IJU schwere Anschläge mit Autobomben geplant zu haben. Drei der Angeklagten waren im sauerländischen Oberschledorn von der Eliteeinheit GSG 9 festgenommen worden, der vierte wurde später in der Türkei verhaftet.