Wegen fehlender Überfluggenehmigungen kann die Bundeswehr ihre Awacs-Aufklärungsflugzeuge nicht über Afghanistan einsetzen.

Berlin. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe, sprach von einem "ärgerlichen Vorgang". Er bestätigte einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach Aserbaidschan und Turkmenistan die Überfluggenehmigung verweigern. Die Awacs-Aufklärer sollten von Konya in der Türkei aus den Luftraum in Afghanistan überwachen.

Raabe sagte, derzeit setzten die USA ihre Awacs-Flugzeuge ein. Es gebe aber einen Mehrbedarf. Denn der Luftverkehr über Afghanistan werde sich demnächst verdrei- bis verfünffachen. "Der Ball liegt bei der Nato", erklärte Raabe. Sie suche nach alternativen Flugrouten. "Wir sind guter Dinge, dass möglichst schnell eine Lösung erreicht wird."

Auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Ulrike Merten (SPD), nannte die Verzögerung "mehr als ärgerlich". Der Bundestag hatte dem von der Nato geforderten Einsatz von vier Maschinen am 2. Juli in einem Schnellverfahren zugestimmt. Inzwischen sind die Awacs-Flugzeuge wieder aus der Türkei auf ihre Stammbasis Geilenkirchen bei Aachen zurückgekehrt.