Nach der Dienstwagenaffäre nimmt die Opposition Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auch wegen eines Dienstflugs mit der Flugbereitschaft der Bundeswehr ins Visier.

Berlin. Im April flog die SPD-Politikerin im Anschluss an einen Auftritt auf einem Pflegekongress in Aachen dienstlich mit einer Challenger-Maschine der Flugbereitschaft von Maastricht nach München. Dazu wurde laut "Bild am Sonntag" die 16-sitzige Maschine aus Köln-Wahn in die rund 100 Kilometer entfernte niederländische Grenzstadt beordert. Der Vorwurf: Die Ministerin hätte auch mit dem Dienstwagen von Aachen ins etwas weiter entfernte Köln fahren und von dort aus fliegen können. Der Zubringerflug nach Maastricht habe 2000 Euro gekostet.

"Es ist mir völlig unverständlich, wie man bei einer Reiseplanung so wenig an die Kosten denken kann", kritisierte Karl Heinz Däke, Chef des Bundes der Steuerzahler. Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Otto Fricke (FDP), sagte der Zeitung: "Auch die neuen Fragen zur Flugbereitschaft müssen bis Mittwoch lückenlos aufgeklärt werden." Am Mittwoch soll Schmidt dem Ausschuss zu ihrer Dienstwagen-Nutzung im Urlaub Auskunft geben.

Schmidts Ministerium erklärte, der Flug von Maastricht aus sei die einzige Möglichkeit gewesen, einen Linienflug in die USA pünktlich zu erreichen. Außerdem werde die Nutzung der Flugbereitschaft so beantragt, dass der nächstgelegene Flughafen genutzt werde, denn zum Zeitpunkt des Antrags sei nicht klar, von woher die Maschine komme.