Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt den Zeitpunkt eines Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan bewusst offen.
Berlin. Im Vordergrund stehe das Ziel "selbst tragender Sicherheit" in Afghanistan, sagte Merkel am Wochenende. SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier will im Falle eines Wahlsiegs einen "konkreten Fahrplan" für den Abzug aushandeln, nennt aber ebenfalls kein Datum.
Merkel sagte, dass auch Steinmeier keine Jahreszahl nenne, sondern nur das Ziel, "eint mich mit dem Außenminister". Steinmeier sagte dem "Spiegel", er werde als Kanzler darauf dringen, dass mit der neuen afghanischen Regierung eine klare Perspektive für Dauer und Ende des militärischen Engagements erarbeitet werde. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) warf er vor, bloß für zehn Jahre "weiter so" zu plädieren. Die CDU solle ihr "bedenkliches Hickhack" in der Abzugsdebatte beenden, sagte Steinmeier mit Blick auf die Forderung von Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe, in zwei Jahren den Abzug einzuleiten.