Fünf Wochen vor der Bundestagswahl misst das ZDF-Politbarometer steigende Werte für die CDU. 37 Prozent der Wähler würden für sie stimmen, dürften sie schon an diesem Sonntag wählen.

Berlin. Die Union verbesserte sich damit um einen Punkt. Die anderen Parteien blieben im Vergleich zum Politbarometer von vor zwei Wochen unverändert: Die SPD käme auf 23 Prozent, die FDP auf 14 Prozent, die Linke auf neun Prozent und die Grünen auf zwölf Prozent. Mit diesem Ergebnis hätte eine Koalition von Union und FDP eine Mehrheit von 51 Prozent.

Bei der Kanzlerfrage baute Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Vorsprung zum SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier auf 41 Punkte aus. Dürften sie den Kanzler direkt wählen, würden sich 64 Prozent (plus zwei) für Merkel und 23 Prozent (minus zwei) für Steinmeier entscheiden. Das ist nach ZDF-Angaben der größte Abstand, der seit dem ersten Politbarometer im Jahr 1977 bei dieser Frage gemessen wurde.

Für die drei Landtagswahlen am 30. August, die als wichtiger letzter Test vor den Bundestaswahlen gelten, sieht es für die Union hingegen weniger gut aus. Nach dem ZDF-Politbarometer würden sowohl der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) als auch sein saarländischer Amtskollege Peter Müller (CDU) die absolute Mehrheit einbüßen. Der größte Stimmenverlust steht demnach der Union im Saarland mit einem Verlust von 11,5 Prozentpunkten auf nur noch 36 Prozent bevor. Auch zusammen mit der FDP, die sich um 3,8 Punkte auf neun Prozent verbessern würde, könnte Ministerpräsident Müller dann nicht mehr weiter regieren. Die SPD mit Spitzenkandidat Heiko Maas käme auf 26 Prozent (minus 4,8). Die saarländische Linke, für die Oskar Lafontaine antritt, erhielte 16 Prozent (plus 13,7), die Grünen sechs Prozent (plus 0,4). Damit hätten weder CDU und FDP mit zusammen 45 Prozent noch SPD und Linke mit zusammen 42 Prozent eine Landtagsmehrheit. Denkbar wären Koalitionen von CDU, FDP und Grüne mit zusammen 51 oder SPD, Linke und Grüne mit 48 Prozent.

Auch in Thüringen droht der CDU laut Politbarometer ein tiefer Fall von 43 auf 35 Prozent. Zweitstärkste Partei wäre dort die Linke mit 25 Prozent (minus 1,1) gefolgt von der SPD mit 18 Prozent (plus 3,5), der FDP mit zehn Prozent (plus 6,4) und den Grünen mit fünf Prozent (plus 0,5). Für die von Regierungschef Dieter Althaus angestrebte Koalition mit der FDP würde es also nicht reichen. Beide hätten zusammen 45 Prozent, Linke, SPD und Grüne dagegen 48 Prozent. Allerdings hat SPD-Spitzenkandidat Christoph Matschie ein solches Bündnis für den Fall ausgeschlossen, dass die Linke darin als stärkere Partei mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellen würde.

In Sachsen verbesserte sich die CDU mit Regierungschef Stanislaw Tillich noch leicht von 41,1 auf 42 Prozent. Tillich könnte dann zwischen dem bisherigen Koalitionspartner SPD (plus 1,8 auf 11 Prozent) und der FDP (plus 5,1 auf 11 Prozent) wählen. Die Linke bliebe zweitstärkste Kraft mit 20 Prozent (minus 3,6), die Grünen kämen auf sechs (plus 0,9), auch die NPD würde trotz erluste von 9,8 auf sechs Prozent wieder in den Dresdner Landtag einziehen.