“Ohne Gentechnik“: Dieses neue Logo des Bundeslandwirtschaftsministeriums soll Verbrauchern die Suche nach entsprechenden Lebensmitteln erleichtern.

München. Es solle die bereits existierenden verschiedenen Kennzeichnungen der Wirtschaft vereinheitlichen, sagte Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gestern in München. Das Siegel gebe den Konsumenten die Sicherheit, dass in den Nahrungsmitteln keine gentechnisch veränderten Bestandteile seien, auch nicht in Spuren.

Das Logo, das aus einem grünen, auf die Ecke gestellten Quadrat mit den Worten "Ohne Gentechnik" und einer stilisierten Pflanze besteht, hat sich das Ministerium schützen lassen. Um die Vergabe soll sich allerdings ein Verein aus Vertretern der Lebensmittelwirtschaft kümmern. Dieser werde in Kürze gegründet, sagte Referatsleiter Wolfgang Koehler. Er erwartet, dass die ersten so gekennzeichneten Lebensmittel im Herbst in die Geschäfte kommen.

Was als frei von Gentechnik gilt, regelt ein bereits seit 2008 existierendes Gesetz. Dessen Bestimmungen seien teilweise noch strenger als die Richtlinien des Ökolandbaus, sagte Koehler. Die Kontrolle, ob Hersteller sie einhielten, sei Sache der Länder. Auch Sanktionen seien Ländersache.

Das Siegel sei vor allem für tierische Lebensmittel relevant, sagte Aigner. Gentechnisch veränderte pflanzliche Lebensmittel seien ohnehin kaum zugelassen. Bei tierischen Lebensmitteln gehe es dagegen um die Fütterung, beispielsweise mit gentechnisch verändertem Soja. Eine verpflichtende Kennzeichnung "Mit Gentechnik" sei europarechtlich nicht machbar, sagte Aigner. Deswegen habe man das freiwillig verwendbare Siegel "Ohne Gentechnik" eingeführt.