SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier kann mit seinem Deutschland-Plan bei den Wählern kaum punkten. Laut einer Emnid-Umfrage für “Bild am Sonntag“ halten 86 Prozent der Deutschen das Ziel von Vollbeschäftigung bis 2020 für unrealistisch.

Berlin. Laut der Umfrage halten nur 15 Prozent der Befragten die SPD für die beste Partei, um Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Von den SPD-Mitgliedern glaubt das nur jeder Zweite. 30 Prozent trauen der Union am ehesten einen erfolgreichen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zu, 31 Prozent trauen dies keiner Partei zu.

Dennoch will die SPD den Bundestagswahlkampf auf das Thema Arbeitsplätze konzentrieren. "Arbeit ja oder nein, das ist die Entscheidung im Wahlkampf", sagte Parteichef Franz Müntefering. Beim Bundeskongress der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus betonte er: "Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz. Damit unterscheiden wir uns von anderen." Es gebe keine Garantien, aber mehr Arbeit, als bisher organisiert sei. Steinmeier hielt Union und FDP vor, kein Konzept gegen die Arbeitslosigkeit zu haben. Er schrieb im "Tagesspiegel am Sonntag": "Die politische Konkurrenz verweigert sich beim Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Sie hat keine Konzepte, keine Antworten." CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla warf Steinmeier in der "Saarbrücker Zeitung" vor, nicht einmal "Grundkenntnisse vom deutschen Arbeitsmarkt" zu haben.