Bis zu zwei Millionen Rentner müssen nach Expertenschätzung künftig mit Steuernachzahlungen rechnen.

Berlin. "Wir werden maximal zwei Millionen neue Steuerfälle aufnehmen müssen. Drei Millionen haben wir heute schon in der Besteuerung, weil sie Nebeneinkünfte oder Ähnliches haben", sagte der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, gestern in Berlin. Er wies aber Befürchtungen zurück, dass die Finanzämter eine regelrechte Jagd auf Rentenempfänger machen werden. "Wir jagen keine Rentner", sagte Ondracek der "Passauer Neuen Presse". Jeden einzelnen Fall zu verfolgen würde die Finanzämter überfordern. Geplant sei deshalb ein elektronischer Filter, der praktisch eine Bagatellgrenze beinhalte. Ondracek sagte, er schätze, dass diese Grenze bei 200 Euro liegen werde.

Seit 2005 unterliegt mindestens die Hälfte der Rente der Steuer. Die Durchschnittsrentner fallen unter die gültigen Freigrenzen. Beim Bezug mehrerer Renten oder zusätzlicher Nebeneinkünfte könnten Steuern fällig werden.