Die Rückkehr des ehemaligen Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber nach Deutschland ist ein Erfolg für den deutschen Rechtsstaat. Aber für Wahlkämpfer der Union kein Anlass, die Korken knallen zu lassen.

Denn der zwielichtige Deutsch-Kanadier weckt wenige Wochen vor dem 27. September Erinnerungen an eine Zeit, von der viele in der CDU/CSU nichts mehr hören wollen. Zu dramatisch waren die Verwerfungen im Zusammenhang mit der bis heute nicht vollständig aufgeklärten Parteispendenaffäre, in der Schreiber eine Schlüsselrolle zukam.

Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass es nun ernstliche Auswirkungen auf den Wahlkampf geben könnte. Zwar ist dem Wichtigtuer zuzutrauen, dass er noch manch pikante Anekdote zum Besten gibt. Doch die Union hat ihre Konsequenzen aus der Affäre gezogen, und ihr handelndes Personal ist längst ein anderes. Angela Merkel, die ohne die Affäre heute vielleicht nicht Parteivorsitzende wäre, muss Schreibers Rückkehr keine Angst machen.