Nach jahrelanger Debatte wird das neue zentrale Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin am 8. September eingeweiht. An der Zeremonie werde auch Bundespräsident Horst Köhler teilnehmen, kündigte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gestern in Berlin an.

Berlin. Die Erinnerungsstätte befindet sich auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums im sogenannten Bendlerblock, wo nach dem gescheiterten Anschlag auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 einige der Attentäter hingerichtet wurden. Das Ehrenmal soll an die etwa 2900 Soldaten und zivilen Angehörigen erinnern, die seit Gründung der Bundeswehr 1955 ums Leben gekommen sind.

Über den Standort hatte es heftigen Streit gegeben. Viele Parlamentarier drängten darauf, das Ehrenmal am Reichstag zu errichten, dem Sitz des Bundestags. Jung entschied sich jedoch für den Standort Bendlerblock. Die von einer Bronzehülle umgebene Stahlbeton-Konstruktion wurde von dem Münchner Architekten Andreas Merck entworfen. Im Innern gibt es einen schwarz gehaltenen "Raum der Stille", wo Kränze und Blumen niedergelegt werden können.

Der Verteidigungsminister sprach sich zugleich dafür aus, das traditionelle Gelöbnis zur Erinnerung an den militärischen Widerstand gegen Hitler künftig immer vor dem Reichstag abzuhalten. Dies sei auch ein "Bekenntnis zur Wehrpflicht", sagte Jung.