Die Mehrheit der Deutschen ist mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) der Ansicht, dass die Bundesregierung mit der Rentengarantie ein falsches Signal ausgesendet hat.

Berlin. Steinbrück hatte die Entscheidung mit den Worten moniert, der jüngeren Generation werde vermittelt, "wir würden keine Verantwortung mehr für ihre Belastungen in Zukunft tragen". In einer "Focus"-Umfrage stimmten ihm nun 55 Prozent der Befragten zu.

Widerspruch kam von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. Steinbrücks Parteifreund und Kabinettskollege sagte dem Hamburger Abendblatt: "Es ist gut, dass nun das im Gesetz steht, was seit Jahrzehnten Praxis in Deutschland ist: Die Renten werden auch in der Krise nicht sinken." Gabriel forderte von den Jüngeren mehr Anerkennung für die Arbeitsleistung der heutigen Rentengeneration. "Ein bisschen Respekt vor denjenigen, die 40, 45 und mehr Jahre dieses Land mit aufgebaut haben, wäre schon angebracht", sagte der Minister. "Von dieser Arbeitsleistung profitieren auch die Jungen." Er fügte hinzu: "Meine Mutter ist 86 und hat ihr Lebtag als Krankenschwester gearbeitet. Sie und viele andere sollen doch, bitte, im Alter nicht das ausbaden, was wir Jüngeren in der Finanzkrise nicht verhindert haben."

Ein CSU-Politiker hat die Rentendebatte unterdessen mit einem unkonventionellen Vorschlag belebt. Er fände es schön, sagte Johannes Singhammer der "Bild"-Zeitung, wenn die Rentner, "die es sich leisten können", hin und wieder auf einen Urlaub verzichten und "mit den Ersparnissen die junge Generation unterstützen" würden.