Das Verarmungsrisiko ist in Ostdeutschland nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes gut doppelt so hoch wie im Westen.

Berlin. 16,4 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sind hier auf Hartz IV angewiesen gegenüber 7,4 Prozent im Westen, wie DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy in Berlin sagte. Bei Alleinerziehenden sei sogar die Hälfte hilfsbedürftig. In den alten Ländern seien es dagegen 38,5 Prozent.

Auch Kinder unter 15 Jahren hätten im Osten ein doppelt so hohes Verarmungsrisiko. Immerhin 28,0 Prozent der Kinder unter 15 Jahren lebten im Osten in Bedarfsgemeinschaften, die auf Hartz IV angewiesen sind, gegenüber 13,1 Prozent im Westen.

Darüber hinaus sind die Arbeitslosen in den neuen Ländern noch stärker als im Westen auf Hartz IV angewiesen. Nur noch 28,1 Prozent der Arbeitslosen werden hier von der Arbeitslosenversicherung betreut, im Westen sind es zumindest noch 36,9 Prozent. Daraus folgt, dass fast drei Viertel der Arbeitslosen im Osten Hartz IV erhalten. Im Westen sind es 63,1 Prozent.