Katastrophale Umfragwerte, interner Streit über die Rentengarantie und nun auch noch eine symbolische Ohrfeige vom amerikanischen Präsidenten Barack Obama.

Berlin. Für SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier kommt es elf Wochen vor der Bundestagswahl knüppeldick. "Spiegel"-Informationen zufolge soll Obama Kanzlerin Angela Merkel Ende Juni in Washington bereits den Sieg prophezeit haben. Auf dem Weg zu einer Pressekonferenz im Weißen Haus habe Obama auf die Bemerkung Merkels, sie müsse jetzt ihre Wahlkampagne vorbereiten, mit einer wegwerfenden Handbewegung reagiert und lächelnd geantwortet: "Ach, Sie haben schon gewonnen. Ich weiß nicht, worüber Sie sich immer Sorgen machen."

Ein Besuch des Außenministers bei Obama vor der Wahl kommt auch nicht mehr zustande. Das Weiße Haus habe den Termin platzen lassen. Eine Sprecherin des Außenamts sagte dazu, nach derzeitigem Stand sei vor der Bundestagswahl keine Reise in die USA geplant. Eigentlich dürfte Steinmeier jedoch auf Unterstützung Obamas gehofft haben. Immerhin hatte er sich anders als Merkel für die Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen in Deutschland ausgesprochen. Und Bilder gemeinsam mit dem US-Präsidenten können im Wahlkampf immer hilfreich sein.